Ein Problem, das die meisten Menschen kennen: Nicht genügend Stauraum in der Küche zu haben, und nicht alle Kochutensilien sinnvoll unterbringen zu können. Zur Lösung des Problems hier einige Tipps:
Regelmäßiges Ausmisten und Disziplin beim Kaufen
So banal es auch klingen mag, aber schon das regelmäßige Ausmisten kann Licht ins Dunkel und Luft ins Chaos bringen. Denn es ist ein Naturgesetz, dass sich Küchenartikel quasi ohne unser Zutun und ganz von selbst anhäufen. Da sind die Glühweintasse vom letzten Weihnachtsmarkt, ein inzwischen stumpf gewordenes Küchenmesser, der längst ersetzte Rührlöffel mit dem abgebrocheenn Stil oder das geschenkte Küchengerät, das noch nie benötigt wurde. Von all diesen Dingen können wir uns leicht und schmerzlos trennen.
Die hohe Kunst jedoch ist es, den neu gewonnenen Stauraum nicht sofort wieder mit Unnötigem zu füllen. Stattdessen sollten wir beim Spontankauf ganz bewusst überlegen, ob wir diese hübsche Zuckerdose oder den tollen Pürierstab denn auch wirklich benötigen und benutzen werden. Wenn nein, dann sollte die Disziplin greifen, und wir sollten auf den Kauf verzichten. Deko-Gegenstände, die sich auf der Ablagefläche vermeintlich gut machen, werden in der Praxis schnell zu echten Störfaktoren und sollten deshalb konsequent vermieden werden.
Jedem Ding einen festen Platz geben
Tatsächlich entsteht Chaos und Unübersichtlichkeit schnell dann, wenn einzelne Dinge keinen Stammplatz haben, sondern einfach dort in den Schrank, ins Regal oder in die Schublade gestellt werden, wo gerade zufällig Freiraum verfügbar ist. Viel sinnvoller ist es, jedem einzelnen Topf oder Küchengerät, ja sogar jeder Tasse, einen individuellen Platz zuzuordnen. Töpfe, die der Größe nach ineinander gestapelt sind, nehmen viel weniger Platz weg als wenn sie über die ganze Küche verteilt sind. Gläser und Teller lassen sich ebenfalls gut stapeln, und auch in einer Besteckschublade finden noch viele andere Küchenhelfer ihren Stammplatz.
Diese feste Ordnung erleichtert zudem das Arbeiten und das Aufräumen in der Küche. Übrigens: Ablageflächen sind kein Stauraum. Vor allem in kleinen Küchen ist dies oft zu beobachten, dort sind die Ablageflächen mit allen möglichen Dingen so verstellt, dass ein Arbeiten fast nicht mehr möglich ist. Wenn Sie also schon dabei sind, räumen Sie auch die Ablageflächen auf und finden Sie einen besseren Platz für die Dinge, die dort stehen. Hat jedes Ding seinen angestammten Platz, so hat auch die Familie keine Ausreden mehr, beim Aufräumen angeblich nicht zu wissen, was wohin gehört.
Optimale Platznutzung bei der Küchenplanung
Wer die Chance hat, seine Küche selbst ganz neu einzurichten und auszusuchen, der sollte diesen Vorteil gut nutzen. Wichtig ist es hierfür, die exakten Maße der Küche ganz genau zu ermitteln. Sehr viele Küchensysteme bieten inzwischen eine deckenhohe Raumnutzung an. Dabei eignen sich die obersten Fächer selbstverständlich am besten für diejenigen Utensilien, die nicht jeden Tag benötigt werden. Backformen, Plätzchenzubehör und andere nur selten benötigte Dinge finden hier ihren Platz.
Viel Stauraum lässt sich durch die Wahl von Schränken gewinnen. Offene Regale sehen in Einrichtungszeitschriften und Katalogen zwar meist sehr schick aus, erweisen sich in der Praxis aber häufig sehr schnell als unpraktische Platzverschwender. Schön anzusehen sind sie nämlich nur dann, wenn einzelne Dekoelemente ganz gezielt in ihnen platziert werden. Werden Regale als Stauraum genutzt, wirken sie schnell vollgestopft und überladen. Deshalb ist es besser, so viele geschlossene Schränke oder Auszüge wie möglich zu planen.
Schubladen bieten ebenfalls sehr viel Stauraum. Eine gute Empfehlung ist es, Schubladen in verschiedenen Tiefen und Breiten einzuplanen. So finden große Küchengeräte und Töpfe ebenso ihren Platz wie flache Teller oder Kaffeetassen. Küchenplaner empfehlen, den kompletten Stauraum unterhalb der Arbeitsfläche mit Schubladen auszustatten, und nur in der oberen Raumhälfte mit Schränken zu arbeiten.
Die Fensterseite ausbauen
Ist die Küche mit einem Fenster ausgestattet, so ist es sehr häufig der Fall, dass gerade die Raumseite, in der sich das Fenster befindet, eher planerisch vernachlässigt wird. Und doch bieten sich hier unzählige Möglichkeiten. Meistens handelt es sich dabei um ganz individuelle Maßanfertigungen wie umlaufende Regale oder einzelne Regalbretter. Wer handwerklich weniger versiert ist, der kann auch einige dekorative Küchenhelfer auf einer Schiene an der Wand unterbringen oder sie dekorativ wie Bilder aufhängen. Besonders bei Backformen kann das sehr hübsch und gemütlich aussehen.
Vorräte nur in sinnvollen Mengen einkaufen
Erfahrungsgemäß wird sehr viel Stauraum in der Küche durch bevorratete Lebensmittel gefüllt. Auch hier lohnt es sich in den meisten Fällen, einmal genauer hinzuschauen. Es finden sich dann meist größere Mengen haltbarer Produkte, die in solcher Anzahl gar nicht bevorratet werden müssten. Meist könnte gut die Hälfte des befüllten Stauraums eingespart werden, ohne dass ein Mangel an irgendeinem Vorrat entstünde.
Menschen, die sich wohl fühlen, wenn sie viele Vorräte im Haus haben, können dieses Problem durch Auslagern lösen. Ein Lebensmittelregal in einem trockenen Kellerraum kann für Entspannung an der Front sorgen. Wer sich einen solchen Ausweichraum nicht schaffen kann, der kann versuchen, an seinen Einkaufsgewohnheiten zu arbeiten. Das Schreiben von Einkaufszetteln ist eine sehr hilfreiche Maßnahme. Vor dem Einkauf kann dann kurz das Vorratsregal kontrolliert werden, um zu sehen, welche Produkte tatsächlich noch vorhanden sind und nicht noch zusätzlich gekauft werden müssen.
Freie Ecken und Flächen nutzen
Viele Küchen sind schon bei der Planung so ausgelegt, dass jeder Zentimeter effektiv genutzt wird. In diesen Fällen ist der Spielraum meist begrenzt. Jedoch kommt es fast noch häufiger vor, dass Bestandsküchen übernommen werden, und nicht selten ist das Mobiliar sogar an manchen Ecken zusammengestückelt. In der Ecke steht zum Beispiel ein 40 cm breiter und halbhoher Schrank, neben dem noch 25 cm ungenutzte Fläche vorhanden ist? Meistens haben wir uns an solche Umstände schon so lange gewöhnt, dass sie uns gar nicht mehr auffallen. Mit einem aufmerksamen Blick kann uns aber schnell klar werden, dass hier Potenzial und Stauraum geradezu verschenkt wird. Ein neuer, hoher Schrank mit 60 cm Breite bietet ein Vielfaches an Stauraum und lässt die Küche gleich ordentlicher erscheinen.
Gerade bei nicht fest verbauten Küchen kann hier sehr viel Stauraum durch eine kluge und effektive Umstellung der vorhandenen Möbel gewonnen werden. Auch bei Küchen, in denen noch ein Esstisch untergebracht ist, ist dies häufig der Fall. Denn sehr oft ist dieser Tisch tatsächlich viel größer als er sein müsste und benötigt zu viel Platz. Ein kleineres Modell dagegen eröffnet ganz neue Möglichkeiten.
Bild: @ depositphotos.com / Feverpitch
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